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Definition, Umfang der Leistungen und nützliche Hinweise
Wenn Sie das Wort “Motel” sehen, dann handelt es sich hier nicht um einen Rechtschreibfehler. Neben der allseits bekannten und beliebten Urlaubsunterkunft “Hotel” findet man vielerorts Motels. Bei dieser Unterkunftsart handelt es sich um speziell auf Autoreisende ausgelegte Beherbergungs- und Gastronomieeinrichtung. Durch den Fokus auf Auto- und Busreisende befinden sich Motels in der Regel nahe Fernverkehrsstraßen, um dem Autofahrer Weg und Zeit zu sparen. Der Begriff setzt sich aus den Wörtern “Motor” und “Hotel” zusammen und wird ins Deutsche zu “Rasthof”, “Raststätte” oder “Autohof” übersetzt.
Das erste Motel ist vor knapp 100 Jahren in den Vereinigten Staaten eröffnet worden. Der amerikanische Architekt Arthur Heinemann gilt als Begründer der Unterkunftsart. Die Erfindung entstand durch die wachsende Bevölkerung, die sich motorisierte Fortbewegungsmittel zulegt (Massenmotorisierung). Am 12. Dezember 1925 öffnete das Motel Inn im kalifornischen San Luis Obispo seine Türen und gilt als der Vorreiter aller Motels. In Europa und Deutschland wurden erst Mitte der fünfziger Jahre die ersten Motels gebaut, da die Bevölkerung erst nach dem 2. Weltkrieg und während des Weltwirtschaftswunder zunehmend Automobile besaß. Zunächst wurden in Deutschland eher Autobahnraststätten an Fernverkehrsrouten und Außenbereichen großer Städte errichtet. 1953 entstand in Tübingen das erste Motel unter dem Namen Touring-Motel, architektonisch basierend auf dem Motel Inn in San Luis Obispo. Heute ist dieses jedoch ein 4-Sterne Hotel, welches nur seine äußere Architektur erhalten hat.
Um Reisenden eine einfachere und schnellere An- und Abreise zu ermöglichen, wurden Motels nach einem bestimmten Konzept erbaut. Für das erste Motel wurden um einen quadratischen Innenhof zweistöckige Gebäude errichtet, in denen die untere Etage als Garage diente. Über einen Außengang gelangte man in seine Unterkunft, die sich im zweiten Stock befand. Über die Jahre wurden Motels in der Regel mit einem “I”, “L” oder “U”förmigen Innenhof gebaut, der als Parkplatz diente und, um den sich einstöckige Gebäude säumten. Die Türen öffneten sich direkt auf den Innenhof, um das Ausladen von Koffern aus einem Fahrzeug zu erleichtern. In einer kleinen Rezeption konnte man in die Unterkunft einchecken. In seltenen Fällen hatten die Motels sogar kleine Diner oder Swimmingpools. Um sich kenntlich zu machen und um sich von Konkurrenten abzuheben, stellten die Autobahnunterkünfte ab den Fünfziger Jahren bunte Neonschilder und Leuchtreklamen auf, die Themen aus der Popkultur einsetzten. Die Zimmer waren einfach ausgestattet mit dem nötigsten Komfort und verfügten über ein kleines direkt angeschlossenes Badezimmer. Unterschiede zwischen den Zimmerarten gab es nicht. Hier handelt es sich lediglich um Ein- oder Zweibettzimmer. Suiten oder Familienzimmer konnte man nicht buchen. Von Luxus war in Motels nie die Rede.
Anders als in Hotels, in denen man Unterkunft mit Verpflegung erhält, verfügen Motels nicht über einen Frühstücksraum oder eine eigene Gastronomie. Hier kann man lediglich eine Unterkunft mieten. Aus diesem Grund wird weder Frühstück, noch Halbpension geschweige denn Vollpension angeboten. In der Regel befinden sich jedoch in der Nähe separate Möglichkeiten wie Restaurants oder Raststätten um Verpflegung zu erhalten. Lage der Motels Wie zuvor erwähnt befinden sich Motels an Fernverkehrsstraßen um den Durchreisenden eine schnelle und praktische Unterkunft zu bieten. Allerdings stehen diese nicht direkt an Autobahnen, sondern können nur über eine Autobahnabfahrt erreicht werden. Die Lage ist in direkter Nähe zu den Fernverkehrsstraßen. An Landstraßen oder Bundesstraßen stehen durchaus unmittelbar am Rand Rasthäuser oder Motels. Oftmals befinden sich in der Nähe von Hauptbahnhöfen Motels um den Zugreisenden eine schnelle und bequeme Ruhe- und Schlafmöglichkeit zu bieten.
Durch die wenigen Dienstleistungen, die einfache Zimmerausstattung sowie die Lage außerhalb touristischer Regionen können Motels und Rasthäuser ihre Zimmerpreise sehr niedrig halten. Zimmerpreise pro Nacht fangen bei 20 € an und befinden sich generell in einem niedrigen Preissegment. Je nach Unterkunft können die Preise jedoch weitaus teurer werden, durch eventuelle zusätzliche Dienstleistungen oder eine besondere Zimmerausstattung.
Der wohl wichtigste Unterschied zwischen Motel und Hotel ist die Lage. Hotels liegen meist in touristisch beliebten Zielen sowie Stadtzentren, wohingegen Motels an Fernstraßen zu finden sind. Da diese Art von Unterkunft meist von Durchreisenden besucht wird, beträgt die Aufenthaltsdauer häufig nicht länger als ein Tag. Charakteristisch für Motels sind die direkten Zugänge zu den Zimmern. Hier gibt es nicht einen Hoteleingang, der zur Rezeption führt und von dem man zu den Zimmern gelangt. Vom Innenhof beziehungsweise Parkplatz erreicht man die Zimmertüren. Ideal ist dieser Aufbau vor allem, um Gepäck aus dem Fahrzeug zu laden und in die Zimmer zu bringen. Anders als in Hotels, in denen man in aufwendig eingerichteten Einzel-, Doppel-, Familienzimmer oder Suiten wohnen kann, bieten Motels alleinig Einzel- und Doppelzimmer an. Die Einrichtung ist im Gegensatz zum Hotel sehr sporadisch und rudimentär gehalten. Ein weiterer Unterschied zwischen Motel und Hotel ist die nicht vorhandenen Verpflegungsmöglichkeit in erstgenannter Unterkunft. Eine Gastronomie oder Essens- oder Getränkeangebote erhält man nur in Hotels. Durch die Lage und die einfache Einrichtung sind Motels in der Regel preisgünstiger.
Bei einer Pension handelt es sich um einen Hotelbetrieb mit privater Atmosphäre. Die Leistungen sind eingeschränkter als in einem normalen Hotel, allerdings gehört ein Frühstück zum Standardangebot einer Pension. Häufig handelt es sich um ein privat geführtes Haus welches über mehrere Gästezimmer verfügt. Mehr über eine genauere Definition, Umfang der Leistungen, sowie nützliche Hinweise können Sie hier lesen.
Schnell ist man verwirrt, wenn man Motel One hört, denn hier handelt sich seit der Konzeptänderung 2004 nicht mehr wirklich um ein typisches Motel. Der Begriff ist lediglich Teil des Namens. Motel One ist eine deutsche Low-Budget-Hotelkette mit Sitz in München, die 2000 ihr erstes Motel in Offenbach eröffnete. Die Hotelkette verfügt mittlerweile über 61 Hotels europaweit und wirbt mit einer “einzigartigen Kombination aus hochwertiger Ausstattung, exklusivem Design und hohen Servicestandards zu einem attraktiven Preis”. Im Gegensatz zu Motels, die an Fernverkehrsstraßen und eher außerhalb von Städten liegen, legt Motel One großen Wert auf eine zentrale innerstädtische Lage. Jedes einzelne Motel One Hotel folgt demselben Einrichtungskonzept: sehr modernes Design, welches hauptsächlich von Braun und Türkis geprägt ist - die Corporate-Identity-Farben des Unternehmens. Dies führt zu einem hohen Wiedererkennungswert. Bei der Zimmereinrichtung fehlen jedoch eine Minibar, ein Schrank sowie ein Telefon. Roomservice kann im Motel One ebenfalls nicht in Anspruch genommen werden. Der Verzicht der zuvor genannten Zimmereinrichtungen sowie Serviceangebote ähnelt in gewisser Weise dem Konzept eines traditionellen Motels. Wenn man sich das großzügige Frühstücksbuffet anguckt, ist es allerdings eher mit einem Hotel vergleichbar. Die weitläufige Lobby, Teil der One Lounge, wird morgens zum Frühstücksbereich umfunktioniert und der Gast kann gemütlich direkt im Hotel eine morgendliche Stärkung zu sich nehmen. Die One Lounge, welche mit einem Außenbereich als grüne Oase im Herzen der Stadt dienen soll ist einer der Highlights des Hotels und ist Frühstückscafé, Lobby, Wohnzimmer sowie Bar gleichermaßen.
Das Super 8 Motel ist die weltweit größte Low-Budget Hotelkette mit Ursprung in Amerika. Mittlerweile wurde der Name geändert und die Motelkette nennt sich Super 8 Worldwide. Jedoch findet man die Unterkünfte nur in den Vereinigten Staaten, Kanada sowie China. Das Motel ähnelt von der Ausstattung eher der Hotelkette Motel One, beziehungsweise einem normalen Hotel. Es verfügt über eine Lobby, W-LAN und Kaffeemaschine. Sogar ein kontinentales Frühstück wird angeboten. Die 8 steht für den ursprünglichen Preis von 8,88 $ pro Nacht.
Ein Rasthaus ist die deutsche Form eines Motels. Es dient als Schlaf- und Unterkunftsmöglichkeit für Durchreisende mit PKW und LKW. Die Funktion eines amerikanischen Motels und eines Rasthauses unterscheidet sich nicht. Lediglich die Struktur unterscheidet sich ein wenig. Eine deutsche Raststätte ist nicht unbedingt wie ein amerikanisches Motel aufgebaut. Allerdings gibt es in Deutschland beide Arten der Unterkunft, die deutsche sowie amerikanische.
Um den PKW- und LKW-Fahrern auf lange Fahrdistanzen eine Ruhe- und Erholungsmöglichkeit zu bieten, befinden sich am Rande von Fernverkehrsstraßen Autobahnraststätten. Diese sind in der Regel an Tankstellen angeschlossen und verfügen über mehrere Autobahnparkplätze, damit zum Beispiel Reisebus- oder LKW-Fahrer ihre Lenk- und Ruhezeiten einhalten können. Toiletten, Waschräume sowie Babywickelräume sind ebenfalls an einer Autobahnraststätte zu finden. Häufig verfügen diese zudem über Einkaufsmöglichkeiten, öffentliche Telefone und Internetzugang. In den Tankstellen werden unter anderem alkoholfreie Getränke, Spirituosen, Tabakwaren, Zeitschriften und Zeitungen, Knabberzeug, Süßigkeiten sowie häufig Snacks für unterwegs wie frisch belegte Brötchen und Coffee to go. Eine Besonderheit der Raststätten und Tankstellen ist die nicht vorhandene Sperrstunde. Das bedeutet, dass diese 24 Stunden geöffnet sind, allerdings ist der Ausschank und der Verkauf von alkoholischen Getränken zwischen 0 und 7 Uhr morgens verboten. In der Regel befindet sich neben der Tankstelle in einem separaten Gebäude ein Restaurant, welches warme Speisen frisch zubereitet. Da Autobahnraststätten Teil der Autobahn sind, sind sie über eine direkte Zu- und Abfahrt an Bundesautobahnen angebunden. An Autobahnraststätten findet man in der Regel jedoch keine Übernachtungsmöglichkeiten. Nur für die LKW Fahrer gibt es 50 bis 100 LKW Stellplätze, damit sie eine Ruhe- und Schlafmöglichkeit haben.
Im Gegensatz zu Autobahnraststätten, muss man, um zu Autohäfen zu gelangen, eine normale Autobahnausfahrt nehmen, obwohl sie ebenfalls Teil des Fern- und Schwerlastverkehrs sind. Das bedeutet, man findet Sie nicht unmittelbar an Bundesautobahnen. Allerdings sind Autohöfe nicht weiter als 1 km entfernt von der Autobahn. Sie verfügen ebenfalls über bis zu 100 LKW Stellplätze. Von der Ausstattung und den Angeboten unterscheidet ein Autohof sich kaum von einer Autobahnraststätte, was bedeutet, dass Zapfsäulen, Toiletten, Einkaufsmöglichkeiten und Internet in der Regel vorhanden sind.